Wo stehen wir heute, dreißig Jahre danach? Die Frage ist nicht einfach zu beantworten, Licht und Schatten wechseln sich ab. Einer beeindruckenden wirtschaftlichen Dynamik stehen, zumindest seit 2015, nicht unerhebliche politische Interessen- und Wahrnehmungsgegensätze gegenüber. Die bleibt nicht ohne Auswirkungen: Meinungsumfragen zeigen in beiden Ländern seit Jahren einen Trend zu einem kritischeren Blick auf das jeweilige Nachbarland. Aber auch das ist nur ein Ausschnitt eines komplexeren Bildes: Denn gleichzeitig zeigt sich eine wachsende Annäherung in Bezug auf kulturelle und soziale Normen, auf Wertvorstellungen und Lebensstile. Die gemeinsame Mitgliedschaft in EU und Nato schafft institutionelle Klammern, die bisher noch jeder zentrifugalen Tendenz standgehalten haben. Und dennoch wäre es falsch, die Spannungen und Interessenunterschiede, die heute das deutsch-polnische Verhältnis prägen und belasten, zu negieren: Es ist auch nach 30 Jahren des Zusammenwachsens in Europa nach wie vor kompliziert.
Das vorliegende Buch, das gemeinsam von dem West-Institut (Instytut Zachodni) in Poznan und dem Warschauer Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegeben wird, versucht, eine Bilanz dieser komplizierten Nachbarschaft zu ziehen.
Entsprechend der Kapitel des Nachbarschaftsvertrages behandelt es die wichtigsten Felder des deutsch-polnischen Verhältnisses aus der Sicht jeweils einer/s deutschen und polnischen Autors bzw. Autorin.
Das Buch steht als Download sowohl in deutscher wie in polnischer Sprache zur Verfügung.
Themen:
Die politischen bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern
Polen und Deutschland als Partner in der EU
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland
Sicherheit und Verteidigung
Grenzregionen und kommunale Zusammenarbeit
Bildung, Universitäten, Kultur, Jugendaustausch
Minderheiten und Migrant_innen – kulturelle Identität
Geschichtspolitik
Autor_innen:
Magdalena Bainczyk, Rafał Bartek, Heinrich Brauß, Stephan Erb, Ernst Hillebrand, Jarosław Jańczak, Thomas Kralinski, Kai-Olaf Lang, Krzysztof Malinowski, Marta Neüff, Sebastian Płóciennik, Kamila Schöll-Mazurek Justyna Schulz, Adrian Stadnicki, Krzysztof Szewior, Stanisław Żerko, Klaus Ziemer